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Mittwoch, 11. September 2013

Blaubeer-Streusel Kuchen

Und schwups... es ist schon Herbst. 
Leider liegen unsere Ferien auch schon mehr als einen ganzen Monat zurück, es war eine tolle Zeit für uns fünf. Die überfüllten Strände und die zu heisse Sonne haben uns nicht so eingeschränkt wie ich dachte und wir konnten sogar die Ausflüge machen die wir schon seit Jahren auf unserem Plan hatten aber nie geschafft haben, sie wirklich zu machen. Und nächstes Jahr gehen wir wieder auf Elba, dann aber sagen wir "lebe wohl schöne Insel, danke für die schöne Jahre", fürs Jahr 2015 haben wir schon was anderes geplant, etwas worauf ich mich unglaublich freue, nämlich ........ tadaaaa: Schweden! Mein Herz schlägt für Norden und Skandinavien. Ich mag Elche und Wälder, Astrid Lindgren und Waldbeeren, Lachs und Seen.... Bisher war mein Mann nicht zu überreden, und wir schlugen jedes Jahr den Weg Richtung Süden an, ich weiss also nicht was dieses Mal passiert ist und wem ich ein "Ok, Schweden" zu verdanken hab. Ich habe jetzt genug Zeit um Pläne und Listen (oh, ich liebe Listen!) zu machen und natürlich um die Route festzulegen, denn wir gehen mit dem Schlafzug und der Fähre hin, zum Beispiel nach Stockholm und fahren dann mit den Fahrrädern bis zu Malmö runter. So die ersten Überlegungen. Klingt doch fabelhaft, oder?



Tja, das sind jetzt Pläne und Träume. Hier und jetzt, bin ich dabei diesen Post hierzu schreiben und denke daran, dass ich unbedingt noch einmal diesen Blaubeerkuchen machen muss bevor keine frischen Blaubeeren mehr zu bekommen sind... Viel Zeit habe ich nun wirklich nicht...
Obwohl... Alle anderen Beeren sind für diesen Kuchen ebenfalls geeignet, frisch oder gefroren. Was unbedingt zu diesem Kuchen gehört, egal welche Beeren drin sind, ist eine gute Portion leckeres Vanilleeis! Ich weiss nicht warum, aber ich habe seit kurzem eine Vorliebe für diese Art Kuchen entwickelt. Mürbeteig unten, innendrinn Obst oder Beeren und obendrauf knusprige und süsse Streusel.. Allein schon der Duft der aus dem Backofen dringt macht mich ganz unruhig..
Die Zubereitung ist übrigens sehr kinderfreundlich und es geht sehr schnell!



Also, ich habe mich mit einem Streuselkuchen in den Urlaub verabschiedet und melde mich jetzt mit einem Streuselkuchen wieder zurück!
 

Blaubeer-Streusel Kuchen


Zutaten
für eine Tarteform von 28cm

Für den Teig

195g Mehl
0,5 TL Salz
0,5 TL Zucker
115g Butter, kalt
2 EL Wasser, eiskalt

Für die Füllung

220g Zucker
85g Mehl
155g Saure Sahne
2 grosse Eier
Mark einer ganzen Vanilleschote
400g Blaubeeren (oder andere Beeren)

Für die Streusel 

80g Muscovado Zucker
40g Butter
40g Mehl
75g grobe Haferflocken

Zubereitung

Für den Teig Mehl, Salz und Zucker in die Küchenmaschine mit dem Messeraufsatz geben und ein paar mal kurz durchmixen. Die sehr kalte Butter in kleine Würfelchen schneiden und zum Mehl geben. So lange Mixen bis kleine Krümmel sich bilden und der Teig wie nasser Sand aussieht. Erstmal einen Löffel Wasser zugeben, durchmixen bis der Teig zusammenkommt, und dann den zweiten Löffel Wasser zugeben, kurz mixen und den Krümmelteig auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche geben und zu einem Ball formen, diesen flach drücken und in Klarsichtfolie wickeln. Für mindestens eine halbe Stunde in den Kühlschrank stellen.

Für die Füllung alle Zutaten in eine Schüssel geben und gründlich verrühren bis es keine Klümpchen mehr gibt. Blaubeeren dazugeben und vorsichtig unterheben. Beiseite stellen.



Für die Streuseln die Butter schmelzen. Mehl, Haferflocken und Zucker in einem Schüsselchen gut miteinander mischen, die Butter dazugeben und gründlich vermengen.

Den Ofen auf 230C° vorheizen, den Teig aus dem Kühlschrank nehmen, auf die leicht bemehlte Arbeitsfläche geben,  etwa 2cm dünn ausrollen und ganz leicht bemehlen. Den ausgerollten Teig zuerst in der Mitte falten und dann noch mal in der Mitte falten, etwas mittig auf den Tarteformboden legen und wieder auseinanderfalten, den Rand hochziehen. Den überstehenden Rand abschneiden. Den Teigboden oft mit einer Gabel einstechen und für 9-10 Minuten in der Mitte des Backofens backen (Ja, nicht blindbacken, also ohne Backpapier und Hülsenfrüchten). Herausholen und die Ofentemperatur  auf 180C° runterschalten.
Die Füllung auf dem Kuchenboden verteilen. Anschliessend gleichmässig mit den Streussel bedecken.



In die Mitte des Backofens schieben und 50-60 Minuten backen (Stäbchenprobe nicht vergessen!!!).
Den Kuchen aus dem Ofen nehmen und auf einem Abkühlgitter abkühlen lassen, wenn der Kuchen lauwarm ist... einfach geniessen.
Übrigens, schmeckt der Kuchen nicht nur lauwarm unglaublich gut, sondern auch am nächsten Tag!


Freitag, 19. Juli 2013

Erdbeer-Rhabarber Kuchen


Letzte Woche war sehr spannend. So viele Kochbücher wurden vorgestellt und so viele anregungen und Ideen und neue Blogs habe ich für mich entdeckt!
Steph vom Kleinen Kuriositätenladen hat eine tolle Liste mit all den Blogs und Büchern gemacht, ein richtig grosses und dickes DANKE dafür!

Und die Zeit zum blogen oder kochen+fotografieren blieb nicht übrig. Erstens, weil ich nur gelesen habe und zweitens, weil die Themperaturen stiegen und der Sommer brach ein (so was komisches, ist ja schon mitte Juli!). Die Kinder geniessen es richtig, ständig im Wasser zu sein und erst dann rauszugehen wenn die Lippen blau sind und man vom Zittern kein Wort mehr sagen kann. Freibad meide ich sooft ich kann, es ist schön da, eine grosse Wiese, eine Rutsche und ein Sprungbrett, aber... Ein Beispiel:  Im mittleren Becken sind etwa 50 Kinder, pro Kind mindestens eine Begleitperson; 85% der Kinder sind blond und haben mittellanges nasses Haar, 99% der Kinder die Schwimmflügel tragen, tragen die selbe, haargenau gleiche Schwimmflügel, oder die, die mit der Schwimmbrille am tauchen sind haben die gleichen Schwimmbrille. Wenn man alleine mit drei Kindern (3,4,6 Jahre) im Freibad ist, muss man darauf gefasst sein, dass Kind nummer eins zum Sprungbrett will, Kind nummer zwei auf die Rutsche und Kind nummer drei will lieber sich ausruhen und UNO spielen. Tja, nach einem Freibadtag brauche ich mindestes zwei Tage am Fluss um mich von diesem Stress zu erholen.
Am Fluss ist es gemütlicher, da führen die Kids ein richtiges Räuber- und Entdeckerleben - Schätze suchen, am Feuer das Essen kochen und vom Baum ins Wasser springen. Und es ist kostenlos, es gibt keinen Pommesduft weit und breit, und keine mit dem Eis winkenden Kinder. Nur Natur pur.

Und heute ist es eine Art Urlaubspost, denn heute Nacht geht es in die Ferien. Auf Elba. Auf die schönste Insel der Welt (ich höre jetzt viele lachen). Aber für mich ist sie nun mal die schönste Insel der Welt. Wir gehen immer in die gleiche Region und in die gleiche Ferienwohnung. Als unsere alte Wohnung auf der Insel für uns alle zu klein wurde, haben wir eine grössere gefunden und da gibt es nichts auszusetzen. Dieses Jahr wird es für mich ein Urlaub auf 'ne harte Tour sein, ich vertrage die Hitze nicht so gut. Wir waren noch nie im Hochsommer da, und Wetterbericht für die nächsten zwei Wochen - min. 33 Grad, im Schatten versteht sich. Ich bin in Finnland besser aufgehoben oder in Island, Kinder wollten nach Hamburg mit dem Schlafzug, und dann, weil alle Elba so ins Herz geschlossen haben, und weil der Capoliveri (die Stadt wo wir immer hinfahren) Wappen unsere Flurwand schmückt und uns tagtäglich daran erinnert wie schön es dort ist, haben wir beschlossen wieder dorthin zu gehen und uns von nicht mehr menschenleeren Stränden und von der knallend heisser Sonne überraschen zu lassen.

Und da ich mich jetzt für die ganzen zwei Wochen verabschiede gibt es einen Kuchen. Einen Kuchen mit  Streuseln, mit Erdbeeren und mit Rhabarber. Ein Kuchen, der einfach nach dem Vanillaeis schreit. Und wenn wir zurück aus den Ferien sind werden nicht mehr viele Erdbeeren da sein und schon gar kein Rhabarber mehr. Aslo noch ein Grund mehr Tschüss und bis bald zu sagen.




Erdbeer-Rhabarber Kuchen

Zutaten

Für den Teig:

180g Mehl
1 EL Zucker
1/2 TL Salz
115g kalte Butter
60-75ml kalte Buttermilch

Für die Streusel:

125g Mehl
85g grobkörnige Haferflocken
105g Zucker
eine Prise Salz
85g kalte Butter
100g sehr grob gehackte Pekannüsse

Für die Füllung:

300g Rhabarber
500g Erdbeeren
35g brauner Zucker
80g Zucker
eine Prise Salz
30g Maisstärke
2 El frischgepresster Zitronensaft

Zubereitung

Mehl, Zucker und Salz in eine Schüssel geben und gut miteinander vermischen. Kalte Butter in kleine Würfelchen schneiden und dazu geben, mit den Fingern einarbeiten bis viele unterschiedlich grosse Krümmel entstehen. Eine Mulde in der Mitte formen und 60ml kalter Buttermilch einfügen, mit einer Gabel langsam in die Mehl-Butterkrümmel zu einem Teig einarbeiten. Wenn nötig etwas  mehr Buttermilch dazu geben, aber der Teig soll nicht zu feucht werden.
Den Teig auf eine leicht bemehlte arbetsfläche geben, zu einer Kugel formen und anschliessend flach drücken. In die Klarsichtfolie wickeln und für eine Stunde in den Kühlschrank legen.
Eine grosse Tarteform vorbereiten (ca. 24cm diameter).
Ich habe den Teig in der Küchenmaschine zubereitet wie bei der Spargel Galette, und es hat prima funktioniert!




Den Teig wieder herausnehmen und auf einer gut bemehlter Arbeitsfläche zu einem Kreis, etwa 0,5cm dick ausrollen. Die Form damit auslegen und den überstehenden Rand wegschneiden (oder hübsch mit der gabel eindrücken). Wieder in die Klarsichtfolie wickeln und für min. 30 minuten in den Kühlschrank stellen, aber nicht mehr als für 3 Stunden.



Währenddessen die Streusel zubereiten. In eine Schüssel Hafferflocken, Mehl, Zucker und Salz
miteinander vermengen. Kalte Butter in kleine Würfelchen schneiden und dazu geben. Mit den fingern zu mittelgroben Streuseln verarbeiten. In den Kühlschrank stellen.

Den Ofen auf 200°C vorheizen.




Den Rhabarber und die Erdbeeren rüsten. Rhabarber in ca. 0,5cm grosse Stücke schneiden, die Erdbeeren halbieren. Alle Zutaten für die Füllung in eine Schüssel geben und gut miteinender vermengen bis die Maisstärke sich aufgelöst hat.

Den Kuchenboden und die Streusel aus dem Kühlschrank herausholen.
Die Füllung in die Form geben, gleichmässig verteilen und mit den Streuseln bedecken. Die Pekannüsse ebenso gleichmässig verteilen. In den vorgeheizten Ofen geben und anschliessend ein Blatt Allufolie auf den Backofenboden legen (oder ein Blatt Backpapier direkt unter die Tarteform), kann sein dass der Saft von den Beeren beim Backen tropft oder spritzt und anschliessend karamelisiert.
Nach dem der Kuchen etwa 20 Minuten im Ofen verweilt hat, die Themperatur auf 180°C reduzieren und weitere 35-45 Minuten backen. 
Den fertigen Kuchen aus dem Ofen nehmen und ca 2 stunden abkühlen lassen, am besten schmeckt der Kuchen ein ganz wenig warm mit einer Kugel Vanillaeis. 
Die Reste lassen sich gut bis zu zwei Tage im Kühlschrank frisch halten.



 Das Rezept bei Joythebaker gefunden und ordentlich für unseren geschmack angepasst.

Freitag, 12. Juli 2013

Haferkekse mit Rosinen


Als erstes sage ich Danke.
Danke Steph vom Kleinen Kuriositätenladen dafür, dass ich heute bei ihr im Blog als Gastbloger auftreten darf.
Und Danke an Astrid (Arthurstochterkocht) dafür, dass sie "Jeden Tag ein Buch"- Themenwoche ins Leben gerufen hat.
Mensch, so viele tolle Kochbücher gibt es und so viele Kochbücher WILL/MUSS ich haben. Ganz viele Blogs posten Rezensionen zu den Genussbüchern und ich komme einfach nicht nach meinen Wunschzettel bei Amazon aufzufüllen.

Ich selber habe mich für Bouchon Bakery entschieden und bin darüber sehr glücklich in meinem Lieblingsblog dieses Buch zu präsentieren.

Das erste Rezept dass ich aus dem Buch nachgebacken habe, waren Haferkekse mit Rosinen. Ich liebe Haferkekse, aber bei Weitem nicht alle. Diese hier liebe ich. Sie sind aussenrum knusprig und innendrin  noch leicht weich. Ach, was soll ich noch mehr über perfekte Haferkekse sagen? Einfach ein Glas kalte Milch und ein Keks. Herrlich.

 

Etwas muss ich zum Rezept, bzw. den Mengenangaben sagen. Die stammen so aus dem Buch und verwirren einen, aber man gewöhnt sich dann schnell wenn man weiss dass im Haushalt nun mal keine Waage gibt die 7,7 g Natron oder 3,6 g Salz abwiegen kann.


Haferkekse mit Rosinen 
Rezept von Bouchon Bakery Book



Zutaten

144 g Mehl
7 g Zimt
7 g Natron
3 g Salz
140 g brauner Zucker
69 g Zucker
155 g Butter, zimmerwarm
62 g Eier
7 g Vanille Paste oder Mark einer ganzen Vanilleschote
155 g grobkörnige Haferflocken
156 g gemischte Rosinen

Zubereitung

Zuerst empfehle  ich die Eier abzuwiegen (man braucht entweder ein sehr grosses Ei oder zwei sehr kleine). Dafür ein feines Sieb über einer Schüssel hängen und die verquirlten Eier durch das Sieb streichen. Die benötigte Menge abwiegen. Der Rest ist für die Katz.
Mehl, Backpulver, Zimt und Salz in  einer Schüssel miteinander gründlich vermischen. Beide Zuckersorten ebenfalls in einer separaten Schüssel vermischen.
Die zimmerwarme Butter in eine weitere Schüssel geben (ich weiss, wir verwenden jetzt 'ne ganze Menge Schüsseln) und mit dem Mixer oder in einer Küchenmaschiene (In diesem Fall, Rührwerkzeug verwenden und nicht einen Schneebesenaufsatz) sehr kremig schlagen bis eine majonaiseänliche Konsistenz erreicht ist. Zucker zugeben und drei bis vier Minuten weitermixen. Mit dem Teigschaber an den Schüsselwänden entlanglaufen. Eier und Vanillemark zugeben und auf niedriger Geschwindigkeit 15-30 Sekunden mixen, nur bis die Eier einigermassen mit dem Rest vermischt sind, die Mischung soll gar nicht homogen aussehen (wenn man die Eier zu lange mixt führt es dazu dass Kekse, Muffins & Co sich beim Backen zu sehr ausdehnen, und nach dem sie aus dem Ofen genommen werden fallen sie wieder zusammen). Wieder den Teig mit dem Teigschaber von den Schüsselwänden lösen.



Die trockene Zutaten in zwei Gängen beigeben. Nach jeder Beigabe etwa 15-30 Sekunden rühren, bis die Zutaten etwas vermischt sind. Den Teig mit dem Teigschaber vom Schüsselboden lösen um sicher zu gehen dass keine trockene Zutaten mehr da hängen bleiben. Die Haferflocken zugeben und Kurz untermixen. Rosinen zugeben und ebenfalls kurz untermixen.
Den Teig für eine halbe Stunde in den Kühlschrank stellen. Den Ofen auf
170 °C vorheizen.
Mit einem Löffel (je nach gewünschter Grösse: Tee- oder Esslöffel) eine Portion Teig nehmen und zu einer Kugel formen. In sehr grossem Abstand auf einem mit Backpapier ausgelegtem Backblech platzieren und für ca. 15 Minuten in den Ofen schieben und nach ca. 7 Minuten das Blech drehen. Wie schon ein mal erwähnt, hat mein Ofen einen Knall und deswegen die Kekse immer im Auge behalten, sie sollten golden-braun sein. 
Am besten schmecken sie am selben Tag, überleben aber wunderbar ein paar Tage in einem Keksglas oder einer Blechdose.



Ein bisschen Aufwand für ein Paar Kekse ist es schon, aber es lohnt sich und macht Spass. Und wenn man sogar noch Zeit dafür hat lohnt es sich allemal.

Dienstag, 9. Juli 2013

Maispancakes



Am Sonntag muss das ganze Haus nach Pancakes riechen...
Als ich klein war, durfte ich nie beim Pancakesbacken mitmachen. Meine Mutter hatte kein genaues Rezept dafür und machte sie immer nach Gefühl. Ich hatte damals noch kein Gefühl. Und beim Backen geht es ja um die Hitze, heisses Öl und natürlich ums heikles Wenden der Pancakes. Auch da hatte ich noch kein Gefühl. Und irgendwann fragte ich nicht mehr ob ich helfen durfte und hoffte einfach dass ich beim Zuschauen irgendwann auch so ein Pancakegefühl bekomme.
Habe ich nicht. Und bisher habe ich nicht geschafft DIE Pancakes aus meiner Kindheit zu backen. Die 3 cm hohen Pancakes, fluffig innendrin mit knusprigem Rand. Das einzige weiss ich jetzt - der knusprige Rand bekommt man nur mit der richtigen Menge Sonnenblumenöl hin. Und vor allem, fehlt hier in der Schweiz die wichtigste Zutat, nämlich - Kefir. Ohne kriegt man sie so nie hin.
Naja, was übrig blieb ist die Sehnsucht nach dem Pancakegefühl. Und ich liebe es neue Pancakerezepte auszuprobieren. Aus der Gefühlsehnsucht wurde ein richtiges Pancakewahn. Ich mache sie fast jedes Wochenende. Nur selten mache ich ein Rezept zwei mal, ein paar Rezepten aber wurden zu Ausnahmen. Sie sind saisonal, und wenn gerade mal Saison ist sollte man es natürlich ausnutzen. Langsam fängt Maissaison an, und es ist auch sehr gut so! Denn Zuckermais ist lecker! Und die Pancakes damit sind zum niederknien! Zumindest finden 4 von 5 Kritikern in unserer Familie so. Marco pickt die Maiskörner raus und verteilt sie an die Mädels...
Anstatt Maismehl habe ich Polenta verwendet, ich finde dass die Pancakes eine schönere Struktur bekommen.
Ich mag fast alle Pancakesvariationen am liebsten mit etwas Butter und Ahornsirup. Am praktischsten ist es die Ahornsirupbutter zuzubereiten, lohnt sich aber kaum wenn man's einmal im Jahr braucht.

Maispancakes



Zutaten

1 Kolben Zuckermais
150 g Mehl
65 g feine Polenta
40 g Zucker   
2 TL Backpulver
250 ml Milch, zimmerwarm
eine kleine Prise Salz
Butterschmalz oder Sonnenblumenöl zum ausbacken


Zubereitung

Den Maiskolben von den Fasern und Blättern befreien und von allen Seiten gar grillen. Falls kein Grill vorhanden ist, auf übliche Weise gar kochen. Etwas abkühlen bis man den Kolben gut in die Hand nehmen kann und die Körner vom Kolben runterschneiden, beiseite stellen.



Mehl, Polenta, Zucker, Backpulver und Salz in einer Schüssel vermischen.
In einer anderen Schüssel Eier und die Milch ebenso verrühren.
Die Eier-Milchmischung zu den trockenen Zutaten geben und vermengen, kleine Klümpchen sind in Ordnung. Die Maiskörner unterheben.
Den Ofen auf 80 Grad vorheizen. Eine ofenfeste Form mit einem Küchentuch abdecken und in den Ofen stellen. 
Eine Pfanne bei mittlerer Hitze erwärmen, Butterschmalz oder Öl hineingeben. Den Teig mit einem Esslöffel portionsweise in die heisse Pfanne geben, nie mehr als 4-5 Stück pro Pfanne (je nach Pfannengrösse), sonst kann man die Pancakes nicht bequem wenden.



Wenn kleine und grosse Bläschen auf der Pancakeoberfläche sich bilden ist die perfekte Zeit sie zu wendeden. Wenn die Unterseite auch goldbraun ist, die Pancakes in die vorgewärmte Form geben und mit dem Tuch zudecken, bis zum Servieren im Ofen lassen. Mit den anderen Pancakes genauso weiter machen bis kein Teig mehr übrig ist.  Warm servieren.





Rezept gefunden bei Joythebaker und etwas abgewandelt



Donnerstag, 4. Juli 2013

Pistazien Dukkah


Am Wochenende wurde gefeiert. Lucie, meine jungste, ist drei Jahre alt geworden. Da alle ihre Freunde zufällig Kinder unserer Freunde sind, wurden wir sehr schnell sehr viele. Damit keiner eingeengt wird und damit wir unser Hörvermögen unversehrt behalten konnten haben wir die Party am Strand gemacht. Es war toll, Kinder hatten ihren Spass miteinander, wir hatten auch unseren Spass miteinander und es wurde gegessen und getrunken. Obwohl es eine outdoor Party war hat es an einer umwerfend aussehenden und unglaublich leckeren Torte nicht gefehlt! Danke Corinne (das hörst Du noch oft!).

Irgendwie ist es dazu gekommen dass die Party fast vegetarisch wurde. Klar es waren auch Vegetarier dabei, und man schaut ja auch immer dass sie nicht zu kurz kommen, aber so, dass das ganze Buffet absolut vegetarisch war hat mich selbst ein wenig überrascht. Es gab Wurst und Käsespiesse zum Grillen, und von den Wurstresten können wir noch ein Paar Tage satt werden.. Das muss schon was heissen, oder?
Ich habe viele Dipps und Hummussorten gemacht. Es gab leckere Salate und eingelegte Zucchinis. Das erste was ich für das Buffet zubereitet habe war Pistazien Dukkah.



Dukkah ist ein Dipp, heimisch in Ägypten und meistens aus Haselnüssen gemacht, dazu kommen Sesam-, Koriander- und Kreuzkümmelsamen und noch einige Gewürze und Kräuter. Dukkah heisst übersetzt soviel wie zertrümmern, und das beschreibt schon fast die Zubereitung. Die Gewürze werden, nach dem sie erwärmt wurden im Mörser grob zermahlen, und die Nüsse grob zerhackt.  Gegessen wird Dukkah mit frischem Fladenbrot und Olivenöl oder einfach mit frischem Gemüse.



Ich liebe diese Mischung heiss und innig. Ich nehme sie auch für den Salat, über manch eine Pastasauce und natürlich einfach so zum Dippen.
Im Rezept steht dass man anstatt rohen Pistazien auch geröstete und gesalzene nehmen kann. Da ich keine rohe gefunden habe habe ich die üblichen aus dem Supermarkt genommen. Die Nüsse zu schälen war eine eher meditative Arbeit. Eine 250 g Packung Pistazien ergab bei mir genau 125 g geschältes Gut.  





Pistazien Dukkah
Quelle "Täglich Vegetarisch" von H. Fearnley-Whittingstall


Zutaten 

120 g Pistazien
je 1 EL Kreuzkümmel- und Koriandersamen
3 EL Sesamsamen
1 TL getrocknete Chilliflocken
1 TL feines Meersalz
1 Zweig Minze, sehr fein gehackt (nach Wunsch)


Zubereitung

Die geschälten Nüsse in der Küchenmaschine in kleine Stücke hacken oder im Mörser zerstossen. In eine Schüssel geben.
Koriander und Kreuzkümmel in einer kleinen Pfanne erwärmen bis sie zu duften anfangen und in einen Mörser geben und zerdrücken, nicht all zu fein. Zu den Nüssen geben.
In der gleichen Pfanne die Sesamsamen leicht anrösten, ebenso zu den Nüssen geben.



Restliche Zutaten, dazugeben und gut miteinander vermengen.
So, das wär's. In einem Schraubglas hält sich Dukkah mehrere Wochen, falls bis dahin noch etwas übrig bleibt.  




Dienstag, 2. Juli 2013

Bananen-Buchweizen Waffeln

Im Obstteller lagen 2 Bananen. Lagen lange.. Und noch länger, weil immer wieder ein paar frische, neue Gesellen dazu kamen, die bevorzugt wurden. Schliesslich musste man damit etwas machen, denn einfach so isst man schwarze Bananen nicht gerne. Was macht man nur damit?

Als ich klein war gab es bei uns Bananen nicht überall und nicht sehr oft, meine erste Banane habe ich mit 6 Jahren probiert. Und da die Leute sich mit diesem Obst nicht auskannten, konnte man sie leicht reinlegen. Und so machten erfinderische Verkaufsleute ein Geschäft daraus, ahnungslosen Menschen, die schon sehr reifen und sehr fleckigen Bananen als neue Supersorte "Leoparden- Bananen" zu verkaufen. Man sagte, die wären viel süsser und viel leckerer und halten lange. Tja, und so  kauften die Menschen die Verkaufsstände fast leer. Übrig blieben nur helle, gelbe, schöne Bananen. Weil Bananen exotische Früchte sind, brachte man sie als Geschenk mit und sie lagen auch nicht sehr lange herum, sie wurden fast sofort aufgegessen, und so viel es natürlich nicht weiter auf dass sie eigentlich gar nicht so lange halten, diese Leoparden-Bananen. Das Geschäft lief für ein paar Jahre gut.


Es gibt so viele Rezepte mit Leoparden-Bananen (wir nennen sie immer noch so, weil so auch die Kinder etwas fleckige Bananen essen und weil es einfach witzig ist). Irgendwann konnte ich Bananenmilchshakes nicht mehr sehen und machte mich auf die Suche nach anderen Möglichkeiten alte Exoten zu verwerten.


So ziemlich vieles habe ich ausprobiert,  es gibt ja immer Nachschub an neuen alten Bananen. Letztens waren die Waffeln dran, und meine Kritiker haben 5 von 5 Punkten gegeben. Die restlichen Waffeln wurden tiefgefroren und sie schmeckten auch nach dem toasten einfach toll.


Bananen-Buchweizen Waffeln


Zutaten

190 gr Mehl
60 gr Buchweizenmehl
2 EL Zucker
1 1/2 TL Backpulver
1/2 TL Zimt
375 ml Buttermilch, zimmerwarm
40 gr Butter, geschmolzen
Eine Prise Salz
2 Eier, zimmerwarm
1 grosse Leoparden Banane, mit einer Gabel grob zermantscht
Öl für den Waffeleisen (wenn nötig, ich backe die Waffeln ohne)


Zubereitung

Das Waffeleisen vorheizen.
Beide Mehlsorten, Zucker, Salz, Backpulver und Zimt in einer Schüssel miteinander vermischen.
In einer anderen Schüssel Buttermilch, Eier, und geschmolzene, etwas abgekühlte Butter und den Bananenbrei gut verrühren und in die Schüssel mit der Mehlmischung geben. Alles zu einer homogenen Masse vermischen.



Portionsweise im heissen Waffeleisen ausbacken bis die Waffeln goldbraun sind.
Sofort geniessen, oder lauwarm geniessen, oder kalt geniessen.
Wenn die Waffeln vollständig abgekühlt sind, kann man sie einfrieren, dabei zwischen jeder Waffel einen Backpapierzuschnitt legen, dann kleben die Waffeln nicht aneinander.




Freitag, 28. Juni 2013

Buttermilch Beignets

Es war an einem schönen Sonntag, und es war an der Zeit etwas unanständiges zu essen!
Ich habe meistens nur am Wochenende Zeit mich in der Küche so richtig auszutoben, und dabei das auch noch fotografisch festzuhalten. Und somit habe ich an diesem schönen sonnigen Sonntag die Buttermilch Beignets gemacht die  ich bei Joythebaker entdeckt habe. Wie auch so viele andere tolle Rezepte. Ich liebe ihren Blog, ihre Fotos und ihren Podcast.
Trotz den abschreckenden Worte wie "klebriger Teig" und "es bleibt immer noch sehr klebrig", habe ich mich gewagt sie nachzubacken. Ich muss sagen, weder ich, noch die Nachbarn im ganzen Haus haben dies bereut, vor allem mussten die Nachbarn nicht die ganze Küche hinterher putzen.



Diese Beignets ( ein Beignet /bɛnˈj/) gehören in die Abteilung: "nicht zu Wiederstehen". Man weiss, das ist pures Hüftgold, man weiss es und versucht nur ein kleines Stückchen zu essen... Und dann... Sucht man noch eines, ganz kleines, noch kleiner als das vorher aus... Und dann schaut man nach noch einem... Und so weiter... Man kann eben kaum noch wiederstehen!!!

Auf jeden Fall, werde ich das nächste Mall die Teigmenge reduzieren. Die Hälfte reicht völlig für eine fünfköpfige Familie aus. Ansonsten verpflegt man damit die ganze Nachbarschaft, weil die am besten ganz frisch schmecken, also sofort nach dem fritieren, wirklich, rausnehmen - Puderzucker drüber - und rein in den Mund. Da ich zwei riesige Teller voll hatte, hatten unsere Nachbarn auch Freude daran, vor allem die Kinder, die die Kalorienzahl überhaupt nicht juckt.. "das ist mein vierter; und ich hatte  fünf, und ich habe ganze sieben, aber kleine".. herrlich sowas!

Ein Zuckerthermometer ist hier auch von Nutzen, da die Beignets frittiert werden. Wenn das Öl zu heiss wird, werden die Beignets schnell dunkel und innendrin bleiben sie immer noch roh. Also auf die Hitze muss man immer schauen.
Puderzucker Menge habe ich ein wenig runtergeschraubt, das war mir etwas viel zu viel! Im Original Rezept sind es 250-375gr, von 100gr Puderzucker den ich vorbereitet habe, ist noch Puderzucker für viele Beignets übrig geblieben.
Also vamos!




Butterlmilch Beignets
Rezept von Joythebaker

Zutaten

180ml Milch, zimmerwarm
375ml Buttermilch, zimmerwarm
4 Teelöffel Trockenhefe
1/2 Teelöffel Natron
1/4 Teelöffel Salz
500-560g Mehl (Typ 550)
Erdnuss- oder Rapsöl zum Frittieren
100-300g Puderzucker

Zubereitung

Die Milch in einem kleinen Topf erwärmen bis sie sehr warm ist dann in die Schüssel geben und die Buttermilch dazugeben. Zucker und dann Hefe darüber streuen und vorsichtig umrühren. Die Mischung 5-10 Minuten ruhen lassen damit die Hefe aktiviert wird.
Weiter geht's zur Herstellung des seeehr klebrigen Teigs. Es wird überall kleben, an der Schüssel, an den Knethacken und an dem Teigschaber, später auch an den Händen. Man sollte einfach darauf vorbereitet sein und wissen worauf man sich einlässt.
Mehl, Natron und Salz miteinander mischen und zu der Hefemischung geben. Mit den Knethaken des Handrührers (oder Teigmaschine), auf kleiner Geschwindigkeit, verkneten, eher verrühren. Dann auf mittlere Stufe schalten und für weitere 5 Minuten weiter kneten (kneten ist eigentlich kein passendes Wort dafür).



Nun den klebrigen Teig mit dem Teigschaber vorsichtig umrühren,von oben nach unten, um sicher zu gehen dass am Schüsselboden keine Mehlreste sind und der Teig gleichmässig ist. Jetzt sieht man sehr gut wie klebrig der Teig ist, und hat natürlich den Drang noch mehr Mehl zuzugeben... umsonst, der Teig bleibt wie er ist - klebrig, und noch mehr Mehl tut dem Geschmack sicher nicht mehr gut.
Die Schüssel mit dem Teig mit einem sauberen Tuch abdecken und für ca. 1 Stunde an einen warmen Ort stellen.
Als Nächstes, eine sehr grosse Arbeitsfläche (wenn man die Teigmenge halbiert dann die normale Arbeitsfläche) grosszügig mit Mehl bedecken. Mit dem Teigschaber den aufgegangenen Teig aus der Schüssel auf die Arbeitsfläche geben. Den Teig grosszügig mit Mehl bedecken und vorsichtig mit der Hand flach drücken. Mithilfe des Teigschabers den Teig in der Mitte falten und dann die Ränder unter den Teig schieben und rund machen. Immer wieder mit Mehl bestreuen. Ein Nudelholz mit Mehl gut einreiben und den Teig in ein etwa 2cm dickes Quadrat ausrollen. Mit einem sauberen Tuch abdecken und für ca. 5 Minuten ruhen lassen.
Das Quadrat mit einem Messer oder einem Pizzaschneider in kleine (ca. 4-5x7-8cm) Rechtecke schneiden. Ich lege nicht so viel Wert auf präzise Rechtecke, habe einfach geschnitten, auch Dreiecke, sieht irgendwie schöner aus so, für mich... Das Messer (oder den Pizzaschneider) immer wieder bemehlen, sonst bleibt der Teig dran kleben. Man sollte versuchen die Rechtecke beim Schneiden etwas auseinander zu schieben, sonst kleben sie wieder zusammen. Bei mir hat es nicht so gut funktioniert - die Arbeitsfläche war nicht ausreichend gross dafür (weil ich ja ganze Teigmenge zubereitet habe), ich musste dann vor jedem Frittieren nachschneiden.



In einem Topf ausreichend Öl (soll in etwa 6cm hoch sein)  langsam auf 180℃ erwärmen (ein Zuckerthermometer ). Währenddessen, auf einer sauberen Oberfläche (in meinem Fall ein sehr grosses Brett) ein paar Schichten Papiertücher auslegen und ein Abkühlgitter darauf platzieren, das Schälchen/die Schale mit Puderzucker und ein kleines, feines Sieb daneben parat stellen. Das ist die "Beignetsendstation".
Wenn das Öl die richtige Temperatur erreicht hat, vorsichtig die Beignets hinein geben. Je nach Topf- und Beignetsgrösse 3-4 Stück auf einmal, den Topf nie mit den Beignets überfüllen. Das Öl immer im Auge behalten, nie über die 180℃ erhitzen lassen!
Die Beignets 2-3 Minuten frittieren, bis sie golden braun sind, während dem Frittieren  ein paar Mal wenden. Es gibt immer wieder widerspenstige Beignets die sich einfach nicht drehen wollen und sich immer wieder auf die schon ausgebackene Seite zurück drehen, solche Rebellen einfach mit der Schaumkelle vorsichtig drehen und ein paar Sekunden  gegen die Topfwand festhalten, dann loslassen, im Normallfall bleiben sie dann auf der richtigen Seite.
Sobald die Beignets fertig sind, sie mit einer Schaumkelle rausholen, kurz abtropfen lassen, auf das Abkühlgitter legen und sofort reichlich mit Puderzucker bestreuen.
Bei den restlichen Beignets genauso verfahren und immer die Temperatur im Auge behalten, sie darf nicht über 180℃ steigen. Habe ich mich jetzt wiederholt?
In Joys Beschreibung steht dass die Beignets 8 Stunden im vorraus vorbereitet werden können. Dafür ein Blech mit Backpapier bedecken und mit Öl/Backspray einfetten, die Beignets darauf verteilen und mit einem Weiteren eingefetteten Backpapierzuschnitt abdecken. Dann das Blech in die Frischhaltefolie einwickeln und in den Kühlschrank stellen bis man bereit ist die Beignets weiter zu verarbeiten (sie können direkt aus dem Kühlschrank frittiert werden). Ich habe es nicht ausprobiert, ich habe einfach überhaupt keinen Platz im Kühlschrank, vor allem nicht für ein Backblech!!!

























Hinterher sah meine Küche so aus, und der Boden erst... Uiuiui...  Weil meine Hände auch immer sehr teigig und mehlig waren, und alles ziemlich schnell gehen sollte, habe ich nicht mehr Fotos gemacht... Und danach waren ja die Beignets in 5 Minuten leer...
Naja, es hat sich wirklich mehr als gelohnt. Ich freue mich schon auf das nächste Mal!

Mittwoch, 12. Juni 2013

Spargel Galette

Grüner Spargel ist ein Gedicht. Neben der Aubergine ist er meine Lieblingsgemüsesorte. Ich musste so lachen als meine Mutter mal gesagt hat : "Spargeln? Hat meine Freundin im Garten, riesige Dinger, hübsch, aber daraus kann man ja nichts machen.. Nur als Heilpflanze ab und an.." Dann wusste ich - ich muss jetzt was machen. Und ich machte ganz simples Frühstück, mit dreiminuten Eiern und im Ofen gebackenen Grünen Spargeln umwickelt mit Speck. Meine Mutter sagte nur: "ich glaube, ich muss meine Freundin Aufklären..."

Tarts und Quiches mag ich zwar sehr gerne, aber es war für mich immer eine Qual sie zu machen, weil ich einfach Angst hatte den Teig zuzubereiten. Vor dem, die ganze Zutaten zusammen zu fügen und vor dem ausrollen und vor dem, wie ich das gebackene Gut aus der Form nehme ohne dass alles kaputt geht. Ja, es wollte mir nie gelingen.



Dann habe ich mir eine Küchenmaschine zugetan und ein Grund zur Sorge fiel schon mal weg, denn den Teig zu machen war plötzlich unglaublich einfach. Etwas später habe ich dieses Rezept gefunden, und war einfach davon besessen, die Galette zu machen. Die kommt nähmlich nicht in die Form, und das war für mich wie ein Traum! Und es ging so einfach dass ich mich an die andere Variationen mit dem Teig ranmachte, auch in der Form. Es ist ein simples Spiel, auch das Ausrollen.
Diese Galette kommt bei uns jetzt öfter auf den Tisch, sie ist einfach nur lecker, schnell gemacht und mit einem Salat ergibt sie ein super Mittagessen.
Mit dem Käse der auf die Galette kommt kann man "spielen". Ich hab schon so einige Sorten ausprobiert, und am besten fand ich die Variante mit dem Bergkräuter Käse, weil die Rinde auch essbar ist kann man sie auch mitreiben und so hat man noch einen zusätzlichen Kräuterkick.


Spargel Galette

Zutaten

230g Mehl
1 Teelöffel Salz
115g kalte Butter
Buttermilch
ca.12 Stangen grüner Spargel
Eine handvoll Blumenkohl, in kleinste Röschen zerzupft
90g Griechischer Joghurt
1 Esslöffel süsser Senf
1 Ei
1 Teelöffel Honig
30g Bergkräuter Käse (ersatzweise Pecorino oder ein anderer würziger Käse)
Eine kleine Zitrone, Abrieb davon
Fleur de Sel


Zubereitung

Mehl und Salz in die Küchenmaschiene mit einem Messeraufsatz geben. Kurz Einschalten damit Mehl und Salz sich vermischen. Die kalte Butter in Würfel schneiden, dazu geben und pulsieren bis der Teig schön krümelig wird. Ein Schluck kalte Buttermilch eingiessen und noch mal kurz pulsieren, dann noch ein Schluck Buttermilch, und noch mal vermischen. Solange bis der Teig zusammen kommt und man ihn leicht zu einem Ball zusammen pressen kann. Immer darauf achten nicht zu viel Buttermilch auf einmal zu zugeben, schliesslich will man einen schönen glatten Teig und keine matschige Pampe.
Die Kugel nun etwas flach drücken, in Klarsichtfolie wickeln und für eine halbe Stunde in den Kühlschrank legen. 


(Wenn man keine Küchenmaschine besitzt, einfach ein Messer oder einen Pizzaschneider nehmen und auf der Arbeitfläche arbeiten.)



Den Ofen auf 200 vorheizen. Für den Guss den Joghurt, Honig und Senf verrühren. Das Ei in einem Schälchen mit der Gabel mixen und gut drei Viiertel davon in die Joghurtmischung geben, kräftig verrühren und beiseite stellen. Das restliche Ei zum bepinseln aufheben.
Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen, die Arbeitsfläche leicht bemehlen und den Teig darauf kreisförmig, 2-3mm dick ausrollen, auf ein mit Backpapier ausgeleges Blech legen (dafür kann man den leicht bemehlten Teig mehrmals zusammenfalten aufs Blech legen und wieder auseinanderfalten). Die Joghurtmasse darauf gleichmässig verteilen, dabei etwa 5cm Rand lassen. Die gerüsteten Spargelstangen, sie sollten alle gleich lang sein, auf der Masse auslegen, ich habe das kreisförmig gemacht mit den Spitzen im Zentrum. Die Blumenkohlröschen ebenso auf dem Guss verteilen, dann mit dem Käse bestreuen und anschliessend mit dem Zitronenabrieb sowie Fleur de Sel versehen. 
Den Teigrand über der Füllung einklappen und mit dem Ei auspinseln.
In den Backofen schieben und etwa 40 Minuten backen, oder bis der Teigrand schön goldbraun ist.
Die fertige Galette aus dem Ofen nehmen und für ca. 15 Minuten abkühlen lassen.



Lauwarm oder kalt geniessen!


Montag, 3. Juni 2013

Ricotta. Only homemade!

Für mich ist es immer noch ein Wunder wie aus Milch Käse wird.. Und Joghurt, und Schmand, und Sahne, und Quark, und Butter, und so weiter.. Viele Milchprodukte sind hier anders als ich die aus der Ukraine kenne, damit musste ich mich abfinden. Zum Beispiel Quark. Bei uns schneidet man ihn mit einem Messer, er ist kremigbröselig und kompakt. Sowas habe ich hier nie gesehen. Ihn selbst zuzubereiten steht noch auf meiner To do Liste.

Mein, bzw. unser, weil Kathi fleissig mitgemacht hat, erstes Projekt war Ricotta. Ich habe ihn für ein Rezept gebraucht, in dem feuchter "supermarkt" Ricotta nicht in Frage kam. Und so machte ich mich auf die Suche nach einem Rezept. Die Rezepte sind in etwa alle gleich, sie beinhalten Milch, Salz und Zitronensaft. In einigen kommt auch Sahne dazu und anstatt Zitronensaft wird Essig verwendet. Ich entschied mich für die Variante mit frischer Milch, Sahne und Zitronensaft.
Wie schon gesagt Kathi war eine sehr grosse Hilfe, sie hat alles abgemessen und aufgepasst dass die Milch nicht zu warm wird, also nicht über 88 Grad heiss wird, (dafür musste man lange auf den Thermometer starren, das war sehr anstrengend), Zitronen auspressen und alles schön umrühren. Für sie war das eine Zauberei, sie kam sich wie eine mächtige Hexe vor.
Thermometer spielt eine grosse Rolle, denn die Milch muss auf Punkt genau warm sein. So ein Thermometer ist schon eine tolle Sache, ich weiss ihn sehr zu schätzen und freue mich dass er bei uns seit kurzem eingezogen ist, da ich keine Friteuse besitze, und auch keine besitzen werde, ist er einfach nicht wegzudenken.
Die Zubereitung habe ich bis zum letzten Punk durchgeführt wie im Rezept stand, und dann habe ich ein wenig weiter daran gearbeitet, da ich der Meinung war, dass in einem Sieb mit einem Mulltücher doch nicht genug molke abtropfen kann, habe ich nach den vorgegebenen zwei Stunden Wartezeit das Tuch an den Enden zusammengebunden und über einer Schüssel aufgehängt, für die ganze Nacht. Die Konstruktion sah lustig aus und interessierte meine Kinder sehr, in etwa so wie die Würste Hunde interessieren wenn sie unbeaufsichtig auf dem Tisch liegen.
Am nächsten Tag wollte ich fritierte Ricottabällchen machen, damit war es nichts, denn nach dem Frühstück blieb nur ein kleiner Rest zurück. Insgesamt, ergab das Rezept punktgenau 200 gramm erstklassigen, festen dennoch sehr kremigen Ricotta. Alle Ricottaesser waren so begeistert, dass wir geschwört haben nie mehr welchen zu kaufen und ihn immer selbst zuzubereiten. Weil es so sehr nach den Urlauben auf Elba schmeckte, an das Frühstücken unter dem Schirm auf der Terasse erinnerte, wenn die Palmen rauschten und die Pinien dufteten...





Ricotta
 
Zutaten

700 ml Vollmilch
250 ml Sahne
1/2 Tl Salz
1 Zitrone, Saft davon


Zubereitung

Milch, Sahne und den Salz in einen Topf geben und umrühren auf 88 Grad erhitzen. von der Platte ziehen und den Zitronensaft zugeben, vorsichtig, mit einem Holzlöffel, 2-3 Mal hin und zurück umrühren und den Topf etwa 10-15 Minuten nicht mehr von der Stelle rühren. Ein feines Sieb mit einem Käsetuch (ersatzweise Mulltuch, je nach Stärke doppelt nehmen) auskleiden und über eine tiefe Schüssel hängen.  Den Käsebruch vorsichtig reingiessen, und ca. 2-3 Stunden abtropfen lassen.
Danch das Tuch an den Enden zusammennehmen und einen Knoten binden. Über Nacht aufgehängt abtropfen lassen, über einer Schüssel natürlich. Danach ist der Käse fertig und kann weiter verwendet werden.



Die Molke nach belieben weiter verwenden. Oder auch nicht.. Geschmackssache.




Rezept gefunden auf:  http://barbaras-spielwiese.blogspot.ch/2012/05/ricotta-selber-machen.html


Donnerstag, 30. Mai 2013

Gegrillte Hähnchentoasts mit Pilzen - Die Reste schmecken am besten..

Ach was für ein Frühling... Den werde ich ganz sicher nicht vermissen, so viel Regen und so kalt ist es!!! Das einzig positive daran ist, dass man weiterhin unbeschwert backen kann.. Die Küche bleibt nicht kalt!
Da ich nie weiss wie viel gegessen wird (entweder 2, oder 3 bis 5 Portionen) koche ich immer für fünf. Und es bleibt immer etwas übrig, entweder wird es mit auf die Arbeit genommen oder daraus wird etwas anderes gezaubert. Erfahrungsgemäss ist es so, dass wenn man gerade richtig für 2-3 Personen kocht und dabei denkt: "Jaja, die Kinder essen das eh nicht mit", dann kommen genau ebendiese Kinder an, fegen alles leer und meinen immer noch hunger zu haben. Also deswegen lieber Reste!
Was man aus Resten alles machen kann! Ich bin immer wieder erstaunt was dabei rauskommt wenn man sich weigert eine Mahlzeit von gestern aufzuwärmen. Ok, zugegeben, aus Gulasch wird nie ein warmer Salat mit Rind, also nicht alles ist zum verwandeln geeignet. Wenn man Risotto übrig hat, was bei mir immer der Fall ist, hat man gute Karten, auch Brathänchen ist ein Multiumwandlungsgenie!
Ich wollte schon lange gegrillte Toasts machen, nur bot sich die Gelegenheit nie so richtig an, es waren nie alle passende Zutaten da die ich mir vorstellte. Und nun, an einem sonnigen Abend, war es soweit, ich hatte ein paar Pilze übrig, Brathähnchen von gestern, Mozarella und Sprossen.


Gegrillte Hähnchentoasts mit Pilzen





Zutaten

Brathähnchen, was davon übrig blieb (in meinem Fall waren das ein Brüstchen und eine Keule)
2 handvoll gemischte Pilze
Schale und Saft einer halben, kleinen Zitrone
etwas Gruyére
1 kleine Knoblauchzehe
Butter
1 Kugel Mozzarella
4 Toasts
Eine handvoll gemischte Sprossen (nach belieben)


Zubereitung

Das Fleisch und den Mozzarella zerzupfen, den Gruyére reiben, die Pilze waschen und in Scheibchen schneiden. In einer Pfanne ein kleines Stück Butter zerlassen, Pilze darin goldbraun scharf anbraten und die Hitze reduzieren. Die Knoblauchzehe fein reiben (meine Knoblauchpresse liegt seit Ewigkeiten im Knetekasten, zum Spaghetti machen). Das Zitronenabrieb sowie Knoblauch zu den Pilzen geben und ca 2 Minuten durchschwenken. Mit Zitronensaft ablöschen und ein Stückchen Butter dazu geben. Wenn die Butter geschmolzen ist, von der Platte ziehen und den Käse dazugeben, einmal unterheben und beiseite stellen.
Die Toasts dünn mit Butter bestreichen, etwas von Pilzen darauf verteilen, dann das Hähnchen darauf platzieren und mit Mozzarella belegen. Auf dem heissen Grill 5-7 Minuten bei geschlossener Haube überbacken.
Vor dem Servieren nach belieben mit Sprossen bestreuen.



Ich benutze einen Pizzabackstein im Gaskugelgrill, aber ein Backofengrill tut es bestimmt auch!